10 nach 10 Podcast

Alumni SDE: Thomas Burger

Sigrid Schefer-Wenzl and Igor Miladinovic

Senden Sie uns Feedback

In dieser Folge setzen wir die Gespräche mit unseren ehemaligen Studierenden fort und stellen Ihnen heute Thomas Burger vor. Thomas Burger hat bei uns sowohl das Bachelor Studium als auch das Master Studium erfolgreich abgeschlossen und arbeitet heute als Fullstack Entwickler für einen großen Konzern.

Thomas Burger wird Ihnen Einblicke in beide Studien und seine beruflichen Tätigkeiten geben. Außerdem hat er einige Tipps zum berufsbegleitenden Studieren  und verrät uns auch etwas über seine Zukunftspläne.

00:00:05
 Intro Speaker: Wissenswertes und Wissen. News aus den Studiengängen der Technik an der FH Campus Wien.

00:00:21
 Sigrid Schefer-Wenzl: In dieser Folge setzen wir die Gespräche mit unseren ehemaligen Studierenden fort und stellen ihnen heute Thomas Burger vor. Thomas Burger hat bei uns sowohl das Bachelorstudium als auch das Masterstudium erfolgreich abgeschlossen und arbeitet heute als Full Stack Entwickler für einen großen Konzern.

00:00:42
 Igor Miladinovic: Thomas Burger wird Ihnen Einblicke in beide Studien und seine beruflichen Tätigkeiten geben. Außerdem hat er einige Tipps zum berufsbegleitenden Studieren und verrät uns auch etwas über seine Zukunftspläne.

00:01:01
 Igor Miladinovic: Die Entwicklung der Informatik und digitalen Kommunikation war nie so schnell wie heute.

00:01:07
 Sigrid Schefer-Wenzl: Und sie wird nie so langsam sein wie heute.

00:01:12
 Igor Miladinovic: In diesen Podcast stellen wir wichtige Themen rund um unsere Informatik Studiengänge der FH Campus Wien vor.

00:01:20
 Sigrid Schefer-Wenzl: Die sie optimal für diese Entwicklung vorbereiten werden.

00:01:26
 Igor Miladinovic: Willkommen zu dieser Folge von unserem Podcast 10 nach 10. Mein Name ist Igor Miladinovic und ich bin der Studiengangsleiter von den Studiengängen Computer Science and Digital Communications und Software Design and Engineering.

00:01:39
 Sigrid Schefer-Wenzl: Willkommen auch wieder von meiner Seite. Mein Name ist Sigrid Schefer-Wenzel und ich unterrichte in diesen beiden Studiengängen.

00:01:46
 Igor Miladinovic: Heute haben wir wieder eine Folge, wo wir mit unseren Absolventinnen reden und es freut mich sehr, dass ich heute Thomas Burger als Gast begrüßen darf. Herr Burger hat bei uns sowohl den Bachelor als auch den Master abgeschlossen und er kann Ihnen Einblicke in beide Studiengänge geben. Am Anfang würde ich Herrn Burger bitten, dass er sich kurz vorstellt.

00:02:11
 Thomas Burger: Ich freue mich, heute hier sein zu dürfen und begrüße alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Wie schon gesagt, mein Name ist Thomas Burger und ich bin seit circa 13 Jahren Full Stack Software Developer im Berufsleben. Die ersten neun Jahre war ich bei meinem Arbeitgeber im Bankenwesen. Da im speziellen Zahlungsverkehr und Kernbanksystemen beschäftigt. Und seit über drei Jahren bin ich bei der Rewe International AG im Bereich Logistik Supply Chain Management. An der FH Campus Wien habe ich eben das Bachelorstudium Informationstechnologie und Telekommunikation besucht sowie direkt im Anschluss das Masterstudium Software Design and Engineering, welches ich im Juni 2020 erfolgreich abschließen habe können.

00:03:00
 Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank. Das heißt, Sie waren auch schon berufstätig, bevor Sie bei uns zu studieren begonnen haben? Können Sie sich vielleicht erinnern, was waren denn die Gründe für Sie bei unsdDann ein Bachelorstudium und im Anschluss auch noch einen Master zu studieren?

00:03:14
 Thomas Burger: Also ich habe mir nach einigen Jahren im Berufsleben gedacht, dass ich mich gerne persönlich weiterentwickeln würde und habe mir einige Zeit verschiedene Curricula von FH Studiengängen angesehen und mich eben im Endeffekt für die FH Campus Wien entschieden, da ich einerseits die Lehrveranstaltungen spannend gefunden und auch sehr zukunftsorientiert gefunden habe und andererseits wollte ich auch, weil ich aus dem Developer Bereich komme, eben alles rund um den Lebenszyklus eines Software Systems lernen. Eben angefangen vom Requirements Engineering über Software, Architekturen, natürlich auch die Implementierung bis hin zum Betrieb einer Software systems.

00:04:00
 Igor Miladinovic: Vielen Dank und ich kann mich genau erinnern, ich habe 2016 hier an der FH Campus Wien hauptberuflich gestartet und da waren sie und ihr Jahrgang im dritten Semester und viele aus diesem Jahrgang haben auch noch den Master bei uns studiert. Haben Sie noch Kontakt zu Ihren Mitstudierenden?

00:04:20
 Thomas Burger: Erfreulicherweise habe ich noch Kontakt zu ein paar Studienkollegen, eben nach einigen Jahren Studium, weil wir ja auch das Bachelorstudium gemeinsam absolviert haben, sind Freundschaften entstanden. Man sieht sich ja doch einige Abende pro Woche auf der FH und dazu kommen noch die Gruppenarbeiten, die wir entweder an freien Tagen gemacht haben oder auch am Wochenende. Und durch diese Freundschaften ist auch ein gutes Netzwerk entstanden, da ja viele von den ehemaligen Kollegen auch berufstätig sind. Und so kann man sich auch privat austauschen über verschiedene Arbeitgeber zum Beispiel und Erfahrungen, die sie im Arbeitsleben gemacht haben.

00:05:05
 Sigrid Schefer-Wenzl: Okay. Dankeschön für diesen Einblick. Das ist etwas, was im Moment unseren Studierenden etwas fehlt, weil wir eben primär im Online Modus jetzt sind. Aber so wie Sie es schön geschildert haben, das ist ein ganz wichtiger Teil eigentlich für das Studium, eben der Kontakt zu den Studierenden. Und oft entstehen da eben dann auch Freundschaften, die eben darüber hinaus noch bestehen bleiben. Was waren denn für Sie die größten Herausforderungen im Studium?

00:05:31
 Thomas Burger: Also nachdem ich immer berufsbegleitend studiert habe, waren das einerseits das Zeitmanagement, natürlich viel mit Arbeit und dann auch noch Lernen, aber auch das kontinuierliche Aufrechterhalten der Motivation. Ich habe ja nur vier Jahre studiert, also nur zwei Jahre im Bachelor und zwei Jahre im Master, da ich die ersten beiden Semester durch meine Ausbildung die ich vorm Studium gemacht habe, angerechnet bekommen habe. Das waren Herausforderungen. Zwei zentrale Herausforderungen sogar und nach der Ferienzeit hat es immer ein bisschen gedauert, bis sich der Körper wieder auf den Rhythmus, Arbeit, FH und Lernen eingestellt hatte.

00:06:20
 Igor Miladinovic: Danke schön. Ja, das ist eine große Herausforderung und ich bewundere immer die berufsbegleitenden Studierenden, das sie noch neben der Arbeit noch genug Energie für ein Studium haben. Und bei ihnen war es noch so, wenn ich mich richtig erinnere, sie haben sogar Vollzeit gearbeitet, das heißt 40 Stunden die Woche. Aus der heutigen Sicht, welche Tipps hätten Sie für die berufsbegleitend Studierende?

00:06:44
 Thomas Burger: Also ich habe immer Vollzeit gearbeitet, wobei ich auch immer meinen Arbeitgeber darüber informiert habe, dass ich jetzt eben das Studium mache. Das hat für mich den Vorteil gehabt, dass ich mir mit meinem direkten Chef ausgemacht habe, dass ich, falls es zu stressig wird, alles auch Stunden reduzieren könnte. Das erste Mal ein paar Monate, vielleicht 30 Stunden oder 25 Stunden pro Woche zu arbeiten. Oder aber auch so wie kurz vor meiner Meisterprüfung. Da habe ich mir Zeitausgleich genommen, dass ich mich einfach zwei Tage in Ruhe auch noch intensiv darauf vorbereiten konnte. Welche Tipps habe ich für berufsbegleitende Studierende? Also mein erster Tipp wäre eben das offene Kommunizieren, dass man studiert auch, also den Vorgesetzten gegenüber, also den Arbeitskolleginnen und Kollegen. Ich habe es immer sehr angenehm empfunden, dass auch wenn man mal gefragt wurde jeweils Was machst du gerade an der FH, welche Lehrveranstaltungen besuchst du gerade? Das war immer eine sehr angenehme, offene Kommunikation. Und ein weiterer Tipp ist, dass die Vorbereitung das Leben leichter macht. Eben auch wenn eine Prüfung oder eine Projekt Abgabe noch zeitlich ein bisserl weiter in der Zukunft liegen. Dass man sich frühzeitig vielleicht einmal den Stoff durchliest und so eine Standortbestimmung macht wie viel muss ich noch lernen? Wie viel kann ich schon? Geht das alles aus? Und so weiter. Und das hat mich immer persönlich sehr beruhigt, wenn ich das gewusst habe.

00:08:21
 Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank! Jetzt kommt eine Frage, die wir häufig auch unseren Vortragenden stellen. Und jetzt würde uns natürlich interessieren, wie das ein ehemaliger Studierender von uns sieht. Wie wichtig waren Ihnen den Noten während des Studiums und wie wichtig ist Ihnen das aus heutiger Sicht noch?

00:08:39
 Thomas Burger: Also während des Studiums habe ich schon immer darauf geachtet, gute Noten zu schaffen, da ich ja für mich lerne und nicht nur lerne, dass ich irgendwie das Studium abschließen kann. Wobei ich bei manchen Prüfungen natürlich auch froh war, einfach nur eine positive Note erhalten zu haben. Aber aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass Noten zwar ein Teil des Großen und Ganzen sind, aber der Abschluss des Studiums am wichtigsten ist. Egal ob man mit Arbeitskollegen redet oder Vorstellungsgespräche hat. So wie ich das empfunden habe. Sobald man erwähnt, man hat ein Studium abgeschlossen, ist es auch schon genug. Bei Vorstellungsgesprächen wurde ich nie nach irgendeiner Notendurchschnitt oder direkter Noten bei gewissen Prüfungen gefragt.

00:09:25
 Igor Miladinovic: Ja, das ist die Erfahrung, die die meisten machen. Meiner Erfahrung nach sind die Noten im Studium nur dann wichtig, wenn man eine wissenschaftliche Karriere anstrebt und auch dann nur für den ersten Job. Und jetzt ist es so, dass im Studium man sehr viele Sachen, sehr viele Themen kennenlernt. Man entwickelt sich fachlich und auch persönlich. Was wären für Sie die drei Themen, wenn Sie jetzt nur die drei nennen dürfen? Was wären die drei Themen, die Sie am meisten in Ihrem Berufsleben unterstützt haben?

00:09:59
 Thomas Burger: Also die drei Themen, die mich am meisten unterstützt haben im Berufsleben war einerseits das Thema User Center Design. Ich finde es wichtig, in den Dialog mit den Anwenderinnen und Anwender einer Software zu gehen und so Ideen und Lösungswege aufzuzeigen, auf die sie nicht gekommen wären. Viele Menschen benutzen heutzutage das Internet oder mobile Apps und sehen, wie gutes Design aussehen könnte. Und meiner Meinung nach, gerade bei firmeninternen Systemen wurde wenig Wert auf das Design gelegt. Und eben in dieser Lehrveranstaltung haben wir einige Werkzeuge kennengelernt, die den Prozess unterstützen. Und am Ende des Tages sind es die Anwenderinnen und Anwender, die das Produkt eben benutzen und auch damit zufrieden sind. Das zweite Thema ist Software Testing. Gerade in diesem Bereich gibt es großes Potenzial, viel zu automatisieren. Und genau das macht es so wichtig. Einige Ziele wären, die Qualitätssicherung der Software sicherzustellen oder die Time to Market für neue Software Funktionen zu reduzieren. Und gleichzeitig soll der manuelle Test Aufwand verringert werden. Wenn man heutzutage eine neue Software produziert oder neue Funktionalität in einer bestehenden Software einbaut, ist es meiner Meinung nach nicht wirtschaftlich, dass dann ein Tester oder mehrere Tester mehrere Tage lang das ganze Produkt durch testen müssen, um zu sehen, ob keine Fehler auftreten. Und das dritte Thema ist Service Engineering, also alles rund um Service orientierte Architekturen, Services und die Kommunikation zwischen den Services. In den Unternehmen, in denen ich gearbeitet habe, bis jetzt und auch durch Erzählungen von Kollegen miterlebt habe, haben sehr viele Firmen über die letzten Jahrzehnte einer so genannten Software Monolithen gebaut. Und der Trend heutzutage geht aber eher weg von diesen großen Monolithen hin zu einer modernen Microservice Architektur. Genauso wie es bei mir bei der Rewe International AG, schaffen wir gerade eine IT Plattform in der Cloud, auf die wir sukzessive Teile des großen Monolithen herauslösen und als kleine Applikation laufen lassen können. Und diese müssen auch miteinander agieren. Und genau das lernt man in Service Engineering.

00:12:24
 Sigrid Schefer-Wenzl: Ja. Vielen Dank für diese interessanten Einblicke. Jetzt sind Sie als Full Stack Developer in einem Bereich, wo sich sehr viel getan hat in den letzten Jahren. Sie haben das Studium vor knapp zwei Jahren abgeschlossen. Wie halten Sie sich den fachlich auf dem Laufenden?

00:12:40
 Thomas Burger: Also meine größte Informationsquelle ist das Internet. Ich habe hier einige Blogs und auch einige Kanäle von Videoplattformen abonniert, die mich immer über Neuigkeiten informieren. Und wenn mich da etwas genauer interessiert, dann lese ich im Internet nach. Und weiter schau ich regelmäßig auf einer Internetseite nach, die heißt GitHub. Das sieht man, welche Open Source Projekte gerade im Trend sind. Und so kann ich mich auch am Laufenden halten. Und außerdem macht es mir in meiner Freizeit sehr viel Spaß, kleine private Projekte umzusetzen oder auch mobile Apps zu entwickeln. Und durch das kontinuierliche Entwickeln bleibe ich eben auch auf dem Laufenden.

00:13:25
 Igor Miladinovic: Vielen Dank und wir wissen, wie schwierig das Planen ist, besonders wenn so unerwartete Sachen kommen wie diese Pandemie. 2019 haben die wenigsten damit mit so etwas gerechnet. Aber trotzdem, man macht sich Gedanken über die Zukunft. Und mich würde es interessieren, wie das bei Ihnen ausschaut. Wo sehen Sie sich in fünf bis zehn Jahren?

00:13:49
 Thomas Burger: Also ich sehe mich als Teamleiter eines kleinen Teams. So wie jetzt in diesem Scrum Team, in dem ich arbeite, diesem agiles Team aus sieben Mitarbeitern. Da kann ich mir eben sehr gut vorstellen, auch so eine Art Teamleiter zu sein und Personalverantwortung zu übernehmen. Aber am besten würde es mir gefallen. Eben vielleicht in einer hybriden Position als Entwickler und gleichzeitig Teamleiter, da mir das Entwickeln einfach sehr viel Spaß macht und ich das nicht gerne aufgeben würde.

00:14:20
 Igor Miladinovic: Vielen Dank, Herr Burger, für diese spannenden Einblicke und auch für diese spezifische Sicht auf das Studium. Das, was noch interessant ist: wir haben wir zu dritt, Frau Schefer-Wenzel, Thomas Burger und ich, gemeinsam mit Heimo Hirner, haben noch ein Paper geschrieben mit den Ergebnissen von der Masterarbeit von Herrn Burger und dieses Paper ist in der IEEE Digital Library zu finden und es ist so meiner Meinung nach eine sehr spannende Geschichte und es ist immer sehr nett, wenn aus Abschlussarbeiten auch so Beiträge entstehen. Vielen Dank auch an unsere ZuhörerIhnen, dass sie heute dabei waren. Alles Gute und bis zum nächsten Mal.

00:15:07
 Sigrid Schefer-Wenzl: Bis zum nächsten Mal.

00:15:08
 Thomas Burger: Ich bedanke mich auch für die Möglichkeit, hier dabeigewesen zu sein und hoffe, dass ich einige spannende Einblicke geben können.