10 nach 10 Podcast
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Insights: Akademische Hochschulentwicklung an der FH Campus Wien
Unsere Fachhochschule, die FH Campus Wien, hat über 60 Studiengänge. Allein im Department Technik sind es derzeit 13 Studiengänge. Dieses Angebot wird kontinuierlich angepasst und erweitert, damit wir immer zeitgemäße Bildungsangebote haben.
In dieser Folge sprechen wir mit der Leiterin unserer Abteilung Akademische Hochschulentwicklung, Susanna Boldrino, über die Entwicklung und Weiterentwicklung von Studiengängen. Konkret geht es um die Fragen wie ein Studium entsteht, wer die Inhalte eines Studiums bestimmt, sowie darum, wann und wie Studiengänge überarbeitet werden.
00:00:05
Into Speaker: Wissenswertes und Wissen. News aus den Studiengängen der Technik an der FH Campus Wien.
00:00:23
Igor Miladinovic: Unsere Fachhochschule, die FH Campus Wien, hat über 60 Studiengänge. Allein im Departement Technik sind es derzeit 13 Studiengänge. Dieses Angebot wird kontinuierlich angepasst und erweitert, damit wir immer zeitgemäße Bildungsangebote haben.
00:00:41
Sigrid Schefer-Wenzl: In dieser Folge sprechen wir mit der Leiterin unserer Abteilung Akademische Hochschulentwicklung, Susanna Boldrino, über die Entwicklung und Weiterentwicklung von Studiengängen. Konkret geht es um die Fragen wie ein Studium entsteht, wer die Inhalte eines Studiums bestimmt, sowie darum, wann und wie Studiengänge überarbeitet werden.
00:01:02
Igor Miladinovic: Die Entwicklung der Informatik und digitalen Kommunikation war nie so schnell wie heute.
00:01:08
Sigrid Schefer-Wenzl: Und sie wird nie so langsam sein wie heute.
00:01:13
Igor Miladinovic: In diesem Podcast stellen wir wichtige Themen rund um unsere Informatikstudiengänge der FH Campus Wien vor.
00:01:22
Sigrid Schefer-Wenzl: Die Sie optimal für diese Entwicklung vorbereiten werden.
00:01:27
Igor Miladinovic: Willkommen zu dieser Folge von unserem Podcast 10 nach 10. Mein Name ist Igor Miladinovic und ich bin der Studiengangsleiter von den Studiengängen Computer Science and Digital Communikations, Software Design und Engineering und Multilingual Technologies.
00:01:41
Sigrid Schefer-Wenzl: Willkommen auch von meiner Seite. Mein Name ist Sigrid Schefer-Wenzl und ich unterrichte in diesen Studiengängen.
00:01:46
Igor Miladinovic: Heute reden wir mit Susana Boldrino, Leiterin von unsere Abteilung Akademische Hochschulentwicklung und wir reden heute über die Entwicklung von Studiengängen. Am Anfang würde ich Susanna bitten, dass sie sich kurz vorstellt.
00:02:00
Susanna Boldrino: Sehr gerne! Ich freue mich, heute dabei zu sein. Ich bin eine der ersten Absolvent*innen eines FH Studienganges, und zwar der Europäischen Wirtschaft und Unternehmensführung. Und ich bin seit 2005 hier an der FH Campus Wien und habe hier sehr viel aufbauen können und mitarbeiten können in vielen strukturellen Aufbauarbeiten und beim Aufbau von Studiengängen. Ich leite seit einem Jahrzehnt nun die Akademische Hochschulentwicklung und dort beschäftigen wir uns vor allem mit der Entwicklung und Weiterentwicklung des Studienangebotes und mit Akkreditierungsverfahren. Und dazu arbeiten wir an Impulsen für Entwicklung der Hochschule, zum Beispiel Umfeld und Trendanalysen. Zentral ist dabei die Frage: wie können wir die Zukunft mit Studiengängen des 21. Jahrhunderts gestalten? Denn wir wollen, dass unsere Studierenden eine gute Zukunft haben und einen sicheren Arbeitsplatz und einen interessanten Arbeitsplatz für die Zukunft.
00:02:54
Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank. Die Akademische Hochschulentwicklung ist ja eine Abteilung, die jetzt für unsere Studierenden nicht so sichtbar ist. Kannst du uns noch mal kurz beschreiben? Was sind so die Aufgaben und Ziele dieser Abteilung?
00:03:05
Susanna Boldrino: Die akademische Hochschulentwicklung? Also wer ist das? Das ist ein Team von acht Personen, die zusammenarbeiten. Wir stehen für zeitgemäße Curricula und für Hochschulentwicklung. Was heißt das jetzt genau? Die zeitgemäßen Curricula: das heißt, dass die AHE verantwortlich ist für Verfahren bei der AQ Austria. Das ist die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria bzw. auch internationalen externen Qualitätssicherungsagenturen. Das ist die Entwicklung und bei der Weiterentwicklung initiieren und setzen wir in der AHE verschiedene Aktivitäten, um eben die Curricula zukunftsfit zu machen. Das ist Beratung der Lehrgangs- und Studiengangsleitungen, Analysen, sogenannte Round Tables, wo wir sehr gerne mit Studierenden auch arbeiten und die Zukunft besprechen. Und zum eCurriculum. Wir haben eine riesige Datenbank, wo alle Curricula drinnen sind und wo sie qualitätsgesichert betreut werden. Und dann setzen wir uns sehr stark mit bildungs- und hochschulpolitischen Themen auseinander. Was beschäftigt die Europäische Union? Was beschäftigt Bologna? Was beschäftigt die ganze Welt? Welche Megatrends gibt es? Welche Trends gibt es? Wir machen Marktanalysen zu zukünftigen Berufs- und Themenfeldern und Umfeldanalysen. Also ein ziemliches Package, das sehr auf die Zukunft gerichtet ist und immer ausgerichtet ist, dass unsere Studienprogramme, das sind die Studiengänge und Hochschullehrgänge, dass die wirklich der Zukunft entsprechen.
00:04:35
Igor Miladinovic: Vielen Dank, so ein sehr breites Spektrum.
00:04:37
Susanna Boldrino: Ja, das stimmt.
00:04:39
Igor Miladinovic: Und wir sehen, dann muss man zwischen Entwicklung und Weiterentwicklung eines Studienganges unterscheiden. Wenn jetzt über ein neues Studium reden, wie entsteht ein neues Studium? Das heißt, das wäre eher so diese Entwicklung. Wie schauts dafür der Prozess aus?
00:04:54
Susanna Boldrino: Ein Studium entsteht immer mit einer Idee und die Idee kann von ganz verschiedener Seite kommen. Das kann von Lehrenden kommen, das kann aus dem Berufsfeld kommen. Das kann durch eine Ausschreibung des Bundesministeriums für ein Thema kommen. Sehr unterschiedlich. Aus ganz verschiedenen Richtungen kommen diese Ideen. Und als erstes wird diese Idee intern mit unseren Fachexpert*innen dann noch abgestimmt und noch ein bisschen geknetet und dann wird auf Basis von Kriterien entschieden in unserem sogenannten Kollegium. Das ist unser höchstes akademisches Gremium und es wird entschieden, ob wir diese Idee weiterverfolgen. Und wenn das so ist, dann beginnen wir, dass wir die richtigen Personen dafür finden. Das heißt, wir suchen Fachexpert*innen, wir suchen Studierende, die dabei mitwirken. Wir suchen Interessensvertretung, also ganz ein breites Spektrum an Personen. Mit diesen Personen stellen wir das Entwicklungsteam zusammen. Das ist ein wichtiger Punkt. Der zweite wichtige Punkt ist dann, dass wir eine Bedarfs- und Akzeptanzanalyse vergeben sich an ein externes Marktforschungsinstitut. Und dabei sehen wir schon uns: was ist die Zielgruppe, was sind die Themen des Berufsfeldes? Und darauf, auf Basis dessen, erarbeiten wir das Profil eines Studienprogramms und den Kooperationsvertrag auch mit etwaigen Kooperationspartnern. Und dann geht es schon so in das zentrale Arbeiten, wo wir wirklich dann die Kernkapitel, so nennen wir das erarbeiten, wo wir das Berufsfeld genauer beleuten. Gemeinsam mit dem Entwicklungsteam, wo wir dann die Lernergebnisse auf drei Ebenen ausarbeiten: auf Programmebene, Modul- und Lehrveranstaltungsebene. Das ist schön abgestimmt. Und dann natürlich die Zugangsvoraussetzungen und Aufnahmeverfahren. Die sollen ja so sein, dass sie einerseits motivierend sind für Studierende, bei uns teilzunehmen, dass sie ihnen auch gleich Informationen geben. Wofür bewerben sie sich? Aber auch, dass natürlich eine gewisse Selektion stattfindet, dass wir die richtigen Personen mit dem richtigen Fachgebiet zusammenbringen. Ja, und wenn dieser ganze Antrag auf Akkreditierung ausgearbeitet ist, dann ist das bei Studiengängen beginnt dann ein Verfahren bei der AQ Austria zur Akkreditierung.
00:07:08
Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank. Wenn wir uns jetzt eines dieser Themen nochmal genauer anschauen, nämlich wenn ich jetzt zum Beispiel auf unsere Homepage gehe und mir anschaue, welche Inhalte sind in unserem Studium. Wir haben jetzt hier zum Beispiel mehrere Studiengänge im Bereich Informatik und wir bieten eine Ausbildung auf dem höchsten Bildungsniveau an. Wie entstehen diese Inhalte? Wer selektiert aus der Fülle an Möglichkeiten, die ich im Informatikbereich lehren könnte, welche Inhalte schlussendlich in das Studium hineinkommen?
00:07:34
Susanna Boldrino: Ich habe gerade vorher erzählt, dass wir ein Entwicklungsteam zusammenstellen und dass dies sehr interessierte Personen sind und sehr kompetente Personen zu diesem Fachgebiet. Und nun geht es darum, hier 4 bis 5 große Sitzungen zu organisieren. Und das ist wirklich so mit Agenda und wir haben genau das Thema und es gibt Vorarbeiten dafür. Und in diesen Sitzungen wird dann heiß diskutiert und da wird dann wirklich genau geschaut, wo setzen wir die Schwerpunkte, wer hat welche Fachthemen, die eben zukunftsgerichtet hier ein sehr schönes Portfolio an Inhalten gewährleistet. Und das Wichtige ist dann die Abstimmung. Es kommen ganz viele Meinungen hinein und dann ist das ein richtiger Organisationsentwicklungsprozess, wo wir dann sehen, es kristallisiert sich hier ein Schwerpunkt oder ein anderer Schwerpunkt und das Entwicklungsteam arbeitet autonom und letztendlich ist das Entwicklungsteam dann zuständig oder verantwortlich dafür, dass diese Inhalte gut abgestimmt am Ende entwickelt sind.
00:08:33
Sigrid Schefer-Wenzl: Werden an dieser Stelle auch in irgendeiner Form Studierende mit einbezogen?
00:08:36
Susanna Boldrino: Ja, das ist uns sehr, sehr wichtig, dass in dem Entwicklungsprozess Studierende mitwirken oder Absolvent*innen eines ähnlichen Fachgebietes. Manchmal gibt es ja auch ganz neue Themen, wo wir noch keine Studierenden oder Absolvent*innen haben. Dann suchen wir fachähnliche Absolvent*innen oder Studierende. Und wir sprechen dann mit diesen Studierenden, laden sie ein zu diesen Sitzungen und sie diskutieren genauso wie ein habilitierter Professor mit an dieser Entwicklung und geben ihre Meinung dazu ab. Das ist uns sehr wichtig.
00:09:07
Susanna Boldrino: Vielen Dank Susanna! Du hast erwähnt, dass das Ganze dann von der AQ Austria entschieden wird. Wer ist oder was ist überhaupt diese AQ Austria?
00:09:16
Susanna Boldrino: Die AQ Austria ist ganz eine wichtige Institution für uns. Sie wurde 2012 ist sie entstanden und zwar ist das sektorübergreifend eine Qualitätssicherung für alle Sektoren. Die Fachhochschulen haben hier allerdings eine doch etwas spezielle Situation, noch ähnlich wie die Privathochschulen, dass die Erstakkreditierung bei der AQ gemacht werden muss. Also wir können nicht als Institution selbst Studiengänge einrichten, sondern diese müssen extern bei der AQ Austria akkreditiert werden. Das heißt, diese Agentur ist für uns, begleitet uns auf dem Weg zu einem neuen Studienplan. Die AQ Austria ist international tätig. Sie ist auch international vernetzt und bringt auch sehr viele Impulse und bringt uns auch Impulse für unsere interne Qualitätssicherung. Und die AQ Austria, als sie gegründet wurde, hat eines damals bewirkt, dass wir neben der Programmakkreditierung der Erstakkreditierung dann in Folge selbstständig an der Qualitätssicherung arbeiten können. Das war nämlich davor anders. Davor mussten wir auch immer wieder dann noch reakkreditieren. Das ist jetzt nicht mehr der Fall.
00:10:27
Sigrid Schefer-Wenzl: Und wie entscheidet die AQ Austria, ob sie ein Studium akkreditiert oder nicht?
00:10:32
Susanna Boldrino: Ja, das ist auch ein mehrstufiger Prozess. Es gibt natürlich eine formale Prüfung, und da gibt es eine sogenannte Verordnung. Das ist auf Basis eines Gesetzes, das ist unser ganz wichtiges Fachhochschulgesetz, das ist die Basis für all unseres Tuns. Und da gibt es eine Verordnung von der AQ Austria. All das, was wir entwickeln, wird geprüft, ob das alles rechtlichen Grundsätzen entspricht. Auch bei uns an der FH Campus Wien überprüfen wir auf Basis dieser Kriterien die Rechtskonformität aller Studien immer wieder und regelmäßig. Ja, aber wie geht jetzt die Entscheidung? Die Fachhochschule muss mal intern mit dem in der internen Qualitätssicherung darauf achten, dass diese Kriterien erfüllt sind. Dann werden diese Kriterien formal geprüft von der AQ Austria. Und wenn das passt, dann werden Gutachter*innen gesucht und diese Gutachter*innen kommen zu einem sogenannten Vorortbesuch an die Fachhochschule. Und hier sind auch Studierende einbezogen. Denn auch bei den Gutachter*innen gibt es Studierende dabei immer einen Studierenden oder eine Studierende. Und bei uns, bei unseren Prozessen, wie schon erwähnt, sind die Studierenden ohnehin immer dabei. Und wenn wir hier am Ende dieses Vorortbesuches dann ein sogenanntes Gutachten bekommen, dann können wir eine Stellungnahme schreiben. Und dann gibt es das Board der AQ Austria, das eben unabhängig ist, dass sich diese Gutachten und diese Stellungnahmen anschaut. Und auf Basis dessen wird dann entschieden, ob eine Akkreditierung stattgegeben wird. Es kann aber auch eine Auflage geben. Wenn etwas nicht ganz passt, kann das eben für die Hochschule für uns noch einen weiteren Schritt bedeuten, das noch etwas auszuarbeiten.
00:12:10
Igor Miladinovic: Vielen Dank. Ich habe bis jetzt dreimal etwas bei der AQ Austria eingereicht, begleitet durch dich und dein Team und dreimal wurde das genehmigt. Das heißt wenn die Vorbereitung gut ist, dann schaut's nicht schlecht aus. Und durch dich und dein Team war bis jetzt die Vorbereitung immer sehr gut.
00:12:31
Susanna Boldrino: Dankeschön. Jetzt kann ich aber auch sagen, die Ergebnisberichte können die Studierenden sich auch anschauen. Die sind auf der Website bei den jeweiligen Studiengängen vorhanden und das sieht man dann auch die Leistung der Studiengänge, in dem Fall auch bei euch und in dem Fall auch Danke für die Zusammenarbeit bei den Prozessen. Das ist ein wirkliches Vergnügen mit euch. Und ja, das sieht man auch dann ganz genau, was besonders hervorgehoben wurde, also zum Beispiel die Professionalität der Studiengangsleitung, die Kompetenz und was sind so wirklich die Highlights, die bei dem Gutachten dann auch noch gut herausgestrichen werden. Also das ist sicherlich interessant für die Studierenden, sich das auch anzuschauen.
00:13:11
Igor Miladinovic: Danke auch von unserer Seite. Bei uns, also für uns war es immer ein Vergnügen mit dir und deinem Team zu arbeiten. Und ich finde es auch wichtig, dass das ein gemeinsames Projekt ist. Das, dass so viele Leute involviert sind. Und jetzt haben wir über die Entwicklung von Studiengängen geredet. Aber ich habe am Anfang gesagt, es gibt Entwicklung und Weiterentwicklung. Und jetzt würde mich Weiterentwicklung interessieren. Wann und wie werden die Studiengänge überarbeitet? Wieso ist das notwendig?
00:13:39
Susanna Boldrino: Ich habe vorher schon erwähnt, früher vor der AQ Austria. Damals hat es noch eine andere Qualitätssicherungsbehörde gegeben, die auch reakkreditiert hat. Alle fünf Jahre musste man dort extern beweisen, dass das Curriculum noch aktuell ist. Seit der AQ Austria machen wir das selbst an der Fachhochschule. Das heißt, man hat uns die Reife bestätigt, dass wir das machen können. Und wir haben hier sehr umfassende Prozesse aufgesetzt. Wie gesagt, wir schauen uns eben die Zukunft an. Wir haben die Schritte dazu, wir haben die Gremien dazu, und diesen Prozess haben wir umfassend aufgesetzt. Das heißt innerhalb von 5 bis 7 Jahren, wir lassen das ein bisschen offen, kann ein Studiengang dann beim Rektorat bekannt geben, dass dieser Studiengang nun in die so genannte interne Verlängerung kommt. Das ist nämlich dann die Weiterentwicklung, und da gibt es vier Phasen. Die erste Phase ist eine umfassende Analyse. Dabei werden die Evaluierungen der Studierenden in Betracht gezogen, angeschaut, im Verlauf der Jahre hat sich etwas geändert. Da wird das Berufsfeld angeschaut, die Zufriedenheit der Studierenden wird angeschaut. Es werden aber auch Zukunftsentwicklungen im Berufsfeld noch genauer recherchiert und angeschaut. Also diese ganzen Analysen, die dauern ungefähr ein Semester. Das ist die erste Phase, die abgeschlossen wird. Die zweite Phase ist dann jene des der Curriculum Überarbeitung. Da kommt wieder dieses Entwicklungsteam zusammen und wieder laden wir sehr herzlich gerne Studierende dazu ein, hier teilzunehmen. Das ist ganz wichtig, dass die Studierenden hier mitsprechen. Und ich kann gleich sagen, Entwicklungsteams sind auch oft sehr lustig. Also man hat auch Spaß und es gibt auch Brötchen manchmal und etwas zu essen eben oder zu trinken und es soll auch viel, es soll animierend sein und es soll viel Spaß machen ganz einfach. Aber natürlich soll ein sehr gutes Ergebnis herauskommen. Das heißt, dieses Entwicklungsteam trifft sich jetzt nicht so oft wie bei der Erstentwicklung. Manchmal nur zweimal, manchmal aber auch dreimal, viermal, je nachdem, wie viel zum Umarbeiten ist. Dann wird umgearbeitet und dann folgt die dritte Phase. Die dritte Phase ist jene der Genehmigung. Die Genehmigung bedeutet, dass durch verschiedene Gremien dann dieses Curriculum angeschaut wird. Genau geprüft wird auch wieder rechtlich, aber dann auch inhaltlich geprüft wird und dann vom Kollegium beschlossen wird. Und dann wird das eingetragen in die Datenbank wieder und dann steht es wieder im Portal zur Verfügung einstudieren. Es ist dann eben oft auf der Website dann auch zu sehen, ein neues Studienprogramm, es ist weiterentwickelt worden und dann gibt es das neue auf der Webseite zu lesen.
00:16:11
Sigrid Schefer-Wenzl: Dankeschön. Jetzt haben wir primär über Studiengänge gesprochen. Wir bieten als FH aber auch noch andere Ausbildungsformate an. Was gibt es sonst noch für Formen der Ausbildung bei uns?
00:16:22
Susanna Boldrino: Da gibt es ganz etwas Neues. Wir haben ein sogenanntes Hochschullegistikpaket jetzt ab dem 1.10.2021 in Kraft. Was heißt das? Wir haben jetzt Hochschullehrgänge zur Weiterbildung auf verschiedenen Stufen und Ebenen, die wir eben anbieten. Da sind wir selber noch dabei, dass wir uns das erarbeiten. Was bedeutet das? Bisher hatten wir schon Weiterbildungsangebote. Jetzt heißt es Hochschullehrgänge zur Weiterbildung Continuum Education. Das ist der Terminus dabei. Wenn man ein Studium abgeschlossen hat, dann kann man in ein anderes außerordentliches Masterstudium dann auch noch einsteigen und sich weiter vertiefen. Diese neue Struktur, die es jetzt gibt, bei dem Continuing Education, bedeutet es gibt dann Bachelorstudien, außerordentliche, und es gibt auch außerordentliche Master Studien. Das sind sozusagen analog zu den Bologna Studien, die wo für unsere Studierenden meistens drinnen sind, gibt es die Continuous Education Hochschullehrgänge. Dann gibt es aber bei uns noch die Campus Wien Akademie. Dort gibt es kürzere Programme unter 45 ECTS. Das heißt, dort gibt es von Modulen bis Seminarreihen bis Zertifikatsprogrammen verschiedene Angebote, wo entsprechend des Interesses oder auch teilweise kommen Unternehmen auf uns zu und fragen bestimmte Programme an, wo dann Weiterbildungen gemacht werden können. Und dann gibt es ganz was Modernes. Das sind die sogenannten Micro-Credentials, die in Zukunft dann unsere Studien verändern könnten. Da können wir jetzt lange diskutieren. Wir haben auch mit Studierenden Fokusgruppen gemacht und interessanterweise haben die Studierenden hier mehr die langen Studien, also das Bologna Studium oder das neue Studium Continuum Education, das außerordentliche Studium favorisiert und weniger die kurzen Programme. Aber Micro-Credentials sind kurze Programme zwischen 3 und 15 ECTS, wo man ebenso mit einer Prüfung dann abschließt und wo man eine abgeschlossene Qualifikation dann mitnehmen kann. International ist das sehr begehrt und Studierende finden das teilweise ziemlich cool, wenn sie zum Beispiel zu ihrem Studium, ein Micro-Credential von Harvard, dazu noch machen können, weil das sich am Lebenslauf recht gut macht. Also es tut sich viel im Hochschulbereich und wir verändern uns. Und trotzdem bleibt das Studium so, wie wir es bisher haben, wirklich im Mittelpunkt und ist von wird von Studierenden sehr geschätzt.
00:18:50
Igor Miladinovic: Okay, vielen Dank Susanna, für diese Informationen über die Aktivitäten von deiner Abteilung. Jetzt kommen wir zu den Fragen, die vielleicht etwas mehr persönlich sind. Wann ist für dich die Arbeit von deiner Abteilung, von der akademischen Hochschulentwicklung gut erledigt?
00:19:08
Susanna Boldrino: Die Abteilung arbeitet, ich sage immer, wir arbeiten in einem Orchester. Wir spielen die zweite Geige. Das heißt, die Studiengänge sind die erste Geige und wir spielen die zweite Geige. Das heißt, wir sind ein wichtiger Part in diesem Gefüge, aber für uns ist ganz wichtig, dass die Studiengangsleitungen und die Lehrenden sich von uns sehr gut unterstützt und betreut und beraten fühlen und dass wir ihnen Rechtssicherheit geben. Dann haben wir, denke ich, gut gearbeitet. Und dass die Studierenden einfach diese Studienprogramme, die sie eben besuchen, dass sie diese dann in ihrem Berufsfeld so verwenden können, dass sie wirklich eine gute Zukunft haben und dass sie nicht sagen: "ja, das war, habe ich so hinter mich bringen müssen", sondern dass sie sagen: "das war eine coole Zeit, das war wirklich toll, was ich hier studiert habe".
00:20:04
Sigrid Schefer-Wenzl: Dann hätten wir noch eine Frage an dich als langjährige Führungsperson. Was sind für dich die Eigenschaften eines/einer guten Mitarbeiter/Mitarbeiterin?
00:20:16
Susanna Boldrino: Ich würde zuerst einmal sagen, die Eigenschaft einer Führungskraft ist das Beste aus einer Mitarbeiter*in, das Beste zu sehen in einer Mitarbeiter*in und sie so zu befähigen, so gut wie möglich zu arbeiten. Das ist, finde ich, das Wichtigste für eine Führungskraft. Und ein Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin hat eigene Ziele und hat Ziele der Organisation zu bewältigen. Und ich denke, wenn Personen sich genau zwischen diesen beiden Polen gut sehen und das auch noch alles mit Humor nehmen, was es im Dazwischen auch noch gibt, dann ist das eine wirklich gute Mitarbeiter*in.
00:20:53
Igor Miladinovic: Vielen Dank! Das ist eine sehr, sehr gute Antwort. Unsere letzte Frage: du hast erwähnt, dass du acht Mitarbeiter*innen hast und wir wissen, dass wir über 60 Studiengänge haben. Das ist die Frage: wie tankst du die Energie?
00:21:08
Susanna Boldrino: Ich tanke wirklich Energie bei der Arbeit. Auch ich habe das Gefühl. Also ich komme ursprünglich aus dem Tourismus. Ich habe eine nach der Matura eine Fremdenverkehrsakademie gemacht und habe in Hotels gearbeitet. Und ich habe erst später, dann in Hochschulen gearbeitet. Und ich muss sagen, es ist so ein Unterschied, denn in einem Hotel hatte ich nie jene Gesprächspartner*innen, die ich einen Fachhochschule habe. Ich schätze es wirklich, dass wir hier so gut über Dinge sprechen können, so differenziert über Dinge sprechen können und dass wir hier mit ganz vielen Studierenden auch zusammen sind. Und das gibt wirklich viel Kraft und wirklich viel Freude. Und privat habe ich irrsinnig gern Hunde. Das ist etwas, was mich wirklich berührt. Und ich mag gerne Tiere. Und ich gehe wahnsinnig gern mit Hunden spazieren. Wir haben in der Familie, einen Rottweiler und das ist ein ganz tolles Tier und haben wir sehr gerne.
00:21:59
Igor Miladinovic: Vielen Dank für diese Einblicke in deine Tätigkeit und die Zuständigkeiten von deiner Abteilung.
00:22:06
Susanna Boldrino: Dankeschön für das Interview. Es sind ja viele Fragen zum Reflektieren und ich freue mich wirklich, dass ich hier sein konnte. Und ich hoffe, dass für die Studierenden auch einige Informationen dabei sind, die sie auch für die Zukunft dann noch weiter animiert bei uns zu machen, weiter zu studieren und ja, hier zu bleiben an der FH Campus Wien, weil ich glaube, wir sind eine wirklich tolle Fachhochschule.
00:22:28
Igor Miladinovic: Und ich hoffe auch, dass viele Fragen von unseren Zuhörer*innen mit diesen Podcast beantwortet sind. Alles Gute und bis zum nächsten Mal.
00:22:37
Sigrid Schefer-Wenzl: Bis zum nächsten Mal.
00:22:37
Susanna Boldrino: Vielen Dank!