10 nach 10 Podcast
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SDE: Advanced Project Management
Moderne Softwareentwicklung wird in Projekten abgewickelt und erfordert professionelles Projektmanagement. Projektmanager*innen haben die Aufgabe, die Erwartungen der Stakeholders an das Projekt so weit wie möglich zu erfüllen. Diese Aufgabe ist zur Erreichung des Projektziels in der geforderten Qualität, geplanten Zeit und mit optimalem Einsatz von Ressourcen entscheidend.
In unserem Masterstudium Software Design and Engineering lernen die Studierenden Methoden von modernem Projektmanagement im ersten Semester, in der Lehrveranstaltung Advanced Project Management. In dieser Folge besprechen wir gemeinsam mit dem Vortragenden die Inhalte, Ziele und die Organisation dieser Lehrveranstaltung und geben Ihnen Einblicke in die berufliche Tätigkeit eines Projekmanagers in einem erfolgreichen internationalen Unternehmen.
00:00:05
Intro Speaker: Wissenswertes und Wissen. News aus den Studiengängen der Technik an der FH Campus Wien.
00:00:21
Igor Miladinovic: Moderne Softwareentwicklung wird in Projekten abgewickelt und erfordert professionelles Projektmanagement. Die Projektmanagerin oder der Projektmanager hat die Aufgabe, die Erwartungen der Stakeholder an das Projekt so weit wie möglich zu erfüllen. Diese Aufgabe ist zur Erreichung des Projekts Ziels in der geforderten Qualität, geplanten Zeit und mit optimalen Einsatz von Ressourcen entscheidend.
00:00:48
Sigrid Schefer-Wenzl: In unserem Masterstudium Software Design and Engineering lernen die Studierenden Methoden von modernem Projektmanagement im ersten Semester in der Lehrveranstaltung Advanced Project Management. In dieser Folge besprechen wir gemeinsam mit dem Vortragenden die Inhalte, Ziele und die Organisation dieser Lehrveranstaltung und geben Ihnen Einblicke in die berufliche Tätigkeit eines Projektmanager,in einem erfolgreichen internationalen Unternehmen.
00:01:21
Igor Miladinovic: Die Entwicklung der Informatik und digitalen Kommunikation war nie so schnell wie heute
00:01:28
Sigrid Schefer-Wenzl: und sie wird nie so langsam sein wie heute.
00:01:33
Igor Miladinovic: In diesen Podcast stellen wir wichtige Themen rund um unsere Informatik Studiengänge der FH Campus Wien vor,
00:01:41
Sigrid Schefer-Wenzl: die sie optimal für diese Entwicklung vorbereiten werden.
00:01:44
Igor Miladinovic: Willkommen zu dieser Folge von unseren Podcast 10 nach 10. Mein Name ist Igor Miladinovic und ich bin Studiengangsleiter von den Studiengängen Computer Science and Digital Communications und Software Design and Engineering.
00:02:02
Sigrid Schefer-Wenzl: Willkommen auch von meiner Seite. Mein Name ist Sigrid Schefer-Wenzel und ich unterrichte in diesen beiden Studiengängen.
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Igor Miladinovic: Das Thema von der heutigen Folge ist Projektmanagement und wir reden über die Lehrveranstaltung Adnvanced Project Management in unserem Masterstudium, die im ersten Semester angesiedelt ist. Unsere heutige Gast ist Gerhard Schmidmayr, der diese Lehrveranstaltung leitet. Und am Anfang würde ich gerne bitten, sich kurz vorzustellen. Haben.
00:02:32
Gerhard Schmidmayr: Willkommen auch von meiner Seite. Mein Name ist Gerhard Schmidmayr Ich bin aktuell bei bei Thales Austria beschäftigt, leite das Solutions Engineering Management Team von ungefähr 50 bis 60 Mitarbeitern. Es handelt sich dann um die technischen Mitarbeiter von großen operativen Projekten im Eisenbahnwesen des Team ist aufgebaut aus Software Architekten aus Test Managern aus technischen Projektleitern, wir setzen Projekte um, hauptsächlich die Turn Key Projekte in der Größenordnung zwischen 5 bis 100 Millionen Euro im Eisenbahn Bereich sind. Sehr viele EU geförderte Projekte sind unterwegs in der Sicherungs Technik. Das heißt, wir machen sicherheitspolitische Projekte, die zertifiziert werden müssen und sind eigentlich international unterwegs, wir haben Projekte in Österreich natürlich, wir haben viele Projekte in Ungarn. Wir haben viele Projekte aktuell in Thailand, aber auch in Griechenland, Serbien gibt's Projekte vielleicht nur zu meiner Person. Ich hab ja in Graz Telematik studiert, komme aus der Telekommunikation Informatik Seite und habe angefangen 1994 bei Alcatel zu arbeiten und bin eigentlich immer im Software Integration Software- Projektmanagement tätig. Hab viele internationale Teams geleitet, immer im Integratiowesen. Habe jahrelang ein Projektmanagement Office geleitet mit einem internationalen Team. Bin wie gesagt immer eigentlich im Software Applications Video Bereich tätig und habe viele größere Projekte selber geleitet. Das eigentlich zu meiner Person und Ich glaube ich mache mittlerweile drei Jahre die Vorlesung und versuche eigentlich das viel Praxis in die Vorlesung zu vermitteln, dass man einfach sieht wo gibt's jetzt Probleme, also jetzt keine pure akademische Vorlesung, sondern wirklich meine Erfahrung. Möchte einfach schauen, dass man die widerspiegelt und weitergeben kann an die Studenten und Studentinnen.
00:04:37
Gerhard Schmidmayr: Vielen Dank. Gerhard du hast erwähnt, dass es bei euch überwiegend um sogenannte Turn Key Projekte handelt. Kannst du vielleicht kurz erklären, was sind diese Turn Key Projekte?
00:04:50
Gerhard Schmidmayr: Turn Key muss man sich die vorstellen, dass eine komplexe Lösung ist die man da liefert. Das werden wir liefern nicht ein einzelnes Produkt, wie wenn man sagt man liefert eine bestimmte Software aus, sondern wenn man sich vorstellt, z.B. im Eisenbahnwesen. Die Projekte, die ich momentan mache, muss man sich vorstellen: zum Beispiel eine große Eisenbahnstrecke, mit zwanzig verschiedene Bahnhöfe, wo wir die Stellwerksoftware im Prinzip ausliefern oder die Stellwerke Systeme, das heißt die Steuerung vom Bahnhof, die Weichen ansteuer, die Signale ansteuert, die Achsen, und so weiter. Im Prinzip die Sicherungs Technik vom Bahnhof, aber auch im Turn Key Bereich sind dann auch dabei möglicherweise Bahnhofsnahe Bauten oder direkt Kommunikationssysteme, Zug Anzeigesysteme. Das heißt, wir arbeiten natürlich auch stark mit Third Party Betrieben zusammen. Das heißt, wir können natürlich nicht alles selber machen. Wir haben auch nicht immer, die gesamte Kompetenz in der Firma. Und wenn man natürlich z.B. in Thailand arbeitet, braucht man natürlich viele Third Party Anbieter, die uns fortan unterstützen bei Software, Integrationen, Installationen von Balisen auf den Schienen, Installation, Verkabelung von Signalen, Aufstellen von Signal, Masten und so weiter, also wirklich nicht nur die Software, sondern das komplette System. Das heißt, wir sind zuständig, das zum Tag X der Zug von A nach B fahren kann und auch die ganze Strecke dann sicherheitstechnisch optimal ausgestattet ist.
00:06:20
Igor Miladinovic: Dankeschön kannst du uns kurz die Inhalte der Lehrveranstaltung Advanced Project Management vorstellen?
00:06:30
Gerhard Schmidmayr: Also wir konzentrieren uns im ersten Schritt natürlich ganz stark auf die klassischen Wissensgebiete im Projektmanagement. Das heißt so so Integrations Management, Scope Management, nur um einige zu erläutern. Wichtig ist mir immer das Risikomanagement darzustellen. Das im Prinzip nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen herausarbeitet. Wichtig im Projektmanagement ist ja heutzutage auch, dass man ein sogenanntes Upselling betreibt. Das heißt, dass man immer wieder schaut, man hat einen bestimmten Projekt Umfang, aber man im im Prinzip als Projektleiter immer wieder stark konzentriert mit Vertriebs Tätigkeiten. Das heißt, dass man immer wieder schaut, dass man Zusatz Sachen auch verkaufen kann, wenn man in der Privatwirtschaft ist, das ist natürlich ein wesentlicher Punkt. Dass man natürlich mit den Stakeholdern, dass man die richtig bewertet, dass man weiß, wer hat welchen Einfluss auf welches Projekt. Welches Geschehen ist mir wichtig. Das sind immer die klassischen Wissensgebiete im Projektmanagement. Was mir aber dennoch wichtig ist und der Name das Ganze Advanced Project Managemet genannt, das wir anschauen: Erstens einmal wie funktioniert Projektleitung über Kulturgrenzen hinweg. Das heißt, wie arbeiten wir mit unterschiedlichen Kulturen, unterschiedlichen Ländern, unterschiedlichen Zeitzonen zusammen sind. Ein wesentlicher Punkt, der immer wichtiger wird heutzutage. Und natürlich das Management von virtuellen Teams und das ist gerade in der Covid Zeit ein wesentliches Thema. Wie kam es zu organisieren? Das macht ja über Telefonkonferenzen, Videokonferenzen arbeitet und nicht nur wie viele eben gewohnt sind, in einem Meeting Raum alles zu checken. Also da ist ein großer Unterschied natürlich im Projektmanagement, ob man nebeneinander sitzt oder auf der ganzen Welt verstreut die unterschiedlichen Projektestakeholder verteilt hat. Ja und natürlich schauen wir uns auch die Agilen Ansätze an Was ist wesentlich oder wie kann man agile Ansätze umsetzen und was ist eigentlich da so speziell dran, dass wäre mal grob der Umriss der Lehrveranstaltung.
00:08:26
Sigrid Schefer-Wenzl: Ok Dankeschön, vielleicht auch interessant für unsere Studierenden. Inwiefern sind die Inhalte deiner Lehrveranstaltung auch für so bekannte Zertifizierungen im Projektmanagement Bereich relevant?
00:08:43
Gerhard Schmidmayr: Meine Veranstaltung baue ich eigentlich auf, auf PMI alos Project Management Institut und das sind eben diese Wissensgebiete, die ich angesprochen hab im wesendlich und das ist eigentlich die Basis. Wenn man die Vorlesung durcharbeitet, kann man das als Basis nehmen, für die Zertifizierung ist sicher noch einiges zusätzlich zu machen dann und zu lernen, aber die Basis oder das Fundament das ist aufgebaut auf PMI.
00:09:07
Igor Miladinovic: Vielen Dank das waren jetzt die Inhalte. Was mich jetzt interessieren würde, wie diese Lehrveranstaltung organisiert ist, das ist zwar eine integrierte Lehrveranstaltung, so wie die meisten in unserem Studium, aber wie ist da die Aufteilung zwischen Vorlesung und Übung genau?
00:09:25
Gerhard Schmidmayr: Wir haben es bei der Lehrveranstaltung so, dass natürlich einige Teile Frontalunterricht sind. Das heißt ich trage Theorie vor, wird aufgelockert, natürlich mit einigen Übungen Beispielen aus der Praxis, wo wir konkrete Fälle einfach simulieren. Das zweite ist: Wir haben einige oder ich habe einige Sachen auf Moodle gestellt, wo man dann selbstständig einzelne Wissensgebiete ausarbeiten kann. Das ist gemacht mit Podcast., das ist gemacht mit Videos über Prüfungs Beispielen zum Erarbeiten. Das ist der eine Teil, grob gesagt die Vorlesung. Dann haben wir Parallel dazu ja dieses Software Projekt die die Studierenden durchführen und anhand dieses Software Projekts verwenden einige Methoden Werkzeuge, die wir in der Theorie lernen, um am Anfang, um gleich in der Praxis des Software Projekt umzusetzen. Ja, die zwei Teile kombinieren sich dann zur integrierten Lehrveranstaltung die Vorlesung endet dann im Prinzip mit der Vorlesungsprüfung und die Übung. Ja gibt's da eben am Abschluss eine Abgabe wo man die Unterlagen, die man ausarbeiten muss im Prinzip dann am Ende des Semesters abgibt und die werden dann gesondert benotet.
00:10:36
Sigrid Schefer-Wenzl: Dankeschön! Kannst du jetzt noch kurz erklären, auf welche Berufe deine Lehrveranstaltung vorbereitet?
00:10:44
Gerhard Schmidmayr: Grundsätzlich muss ich sagen, wenn man Projektmanagement macht, also so zumindest die Theorie. Sollte relativ egal sein, in welcher Branche man arbeitet. Das heißt, die Methoden sind eigentlich immer die gleichen. Wesentlich ist aber und die ich glaube, ich kann natürlich ganz stark jetzt in Software Bereich speziell eingehen, weil ich da mehr als 20 Jahre Erfahrung habe wie macht Software integriert, wie man mit Schnittstellen umgeht, wie man Software ins Feld bringt, zum Kunden bringt und sicherstellt, dass das dann funktioniert. Also ich hab ja mal in meiner Berufspraxis sehr viel Wartungs Tätigkeiten gemacht, also ich habe eine Wartungsabteilung mal geleitet mit 24/7 Wartung und dass man einfach sicherstellt, wie bringe ich Software, komplexe Systeme zum Kunden und stelle dann sicher, dass diese tadellos funktioniert. Gerade im IT-Bereich, im Telekom Bereich aber eigentlich im allgemeinem im Software Applications Bereich ist wahrscheinlich der Schwerpunkt den man da durchleuchten. Und wir schauen uns natürlich alle agilen Sachen an, die natürlich im Software Bereich wesentlich sehen. Im klassischen Maschinenbau Bereich wahrscheinlich schwieriger zu machen sind.
00:11:52
Igor Miladinovic: Danke Gerhard. Und jetzt haben wir einiges gehört, so viele Inhalte, über die Organisation. Was auch nachvollziehbar ist, weil das ist eine sehr komplexe Tätigkeit. Aber wenn man jetzt alles, was die Studierenden bei dir lernen, auf die drei wichtigsten Sachen reduzieren wollte, was wären diese drei Sachen. die die Studierenden in jedem Fall aus deiner Lehrveranstaltung mitnehmen sollten?
00:12:22
Gerhard Schmidmayr: Was mir ganz wesentlich ist, was immer wieder verwechselt wird, Projektmanagement ist nicht MS Project Pläne zeichnen. Also mir ist ganz wichtig, dass die Studierenden mitnehmen, dass Projektmanagement mehr ist als ein Zeitplan, ist immer der erste Punkt. Dann ist mir ganz wesentlich das es keinen standard Plan gibt wie man Projekte managed. Das heißt, es kommt ganz darauf an: Wie groß ist ein Projekt? Wie komplex ist das Projekt? Welche Komponenten? Welche Stakeholder spielen mit? Und je nachdem muss man das Tooling die Methoden im Projektmanagement anpassen. Ich glaube, das wäre der zweite Punkt, was ganz wichtig ist, wenn man Projektmanagement Macht ist der Teamaufbau, also das Teammanagement und dass man sicherstellt, dass die richtige Accountability da ist. Das heißt, dass ganz klar definiert ist, wer ist für was zuständig im Projekt. Das ist oft das Thema. Was ich oft seh, dass man glaubt wenn man im Teamwork arbeitet, dass jeder für alles zuständig ist und das macht dann viele Probleme, also Accountability ist glaube ich ein ganzer wichtiger Punkt, den man da herausarbeiten muss.
00:13:24
Igor Miladinovic: Danke und apropos Accountability: Wie schwierig ist es deiner Erfahrung nach, so ein Team zu managen, wo man keine Linienverantwortung hat? Üblicherweise sind in Projekten Teams, wo man keine direkten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat.
00:13:41
Gerhard Schmidmayr: Ich glaube, dass das gar nicht so schwierig ist. Also wenn man die Line oder den Respekt nur über die Linie aufbauen kann als Projektleiter, dann hat man wahrscheinlich den falschen Ansatz. Das wesentlich glaube ist, dass man das Team richtig zusammenstellt, dass man nicht der Meinung ist, man kann nur mit Expertenwissen arbeiten, sondern was ganz wichtig ist, dass die Leute, die man da zusammenstellt. Wenn man das Team bildet, einerseits gutes Expertenwissen haben, andererseits wirklich aktivere Leute sind. Und ja, das man des Team richtig zusammenstellt. Das heißt, dass man wirklich von sage mal allen Kategorien einige Leute dabeihat und da schaut man wie man so ein Core Team aufbaut, weil im Prinzip immer wesentlich mehr um ein größeres Projekt hat, dass man schaut, dass man ein Core Team hat und mit dem sich regelmäßig abstimmt und diese Leute im Core Team dann die einzelnen weiteren Teams dann wieder steuern, wenn wir es anschauen wie wir es momentan haben, in meinen Projekten ist immer das wir eben ganz starke technische Teams haben also Architektur mäßig ein eigenes Team oder Teammanagement die im Test Bereich, aber auch da natürlich Softwareentwickler. Wir haben natürlich dann Safetymanager, weil wir im Sicherheitsbereich unterwegs sind. Wir haben natürlich Qualität Manager eingebunden. Und ja, das ist Glaube, das Wesentliche, das wichtig ist, wer macht was und dass man unterschiedliche Kompetenzen natürlich im Team hat. Und es ist nicht gesagt, dass immer die besten Techniker das beste Projekt machen. Also ich glaube, es ist wesentlich mehr als der technische Teil. Es ist sehr stark da das soziale Skill, der da wesentlich ist in dem Projekt.
00:15:24
Sigrid Schefer-Wenzl: Vielen Dank für die Vorstellung deiner Lehrveranstaltungen für die Einblicke, die du uns in deiner Tätigkeit gegeben hast. Wir haben jetzt zum Abschluss noch drei Fragen, die etwas persönlicher sind. Und meine erste Frage an dich wäre: ja was war denn so das schwierigste Projekt für dich, das du managen durftest?
00:15:47
Gerhard Schmidmayr: Schwierigste Projekt ist vielleicht dieses oder war vielleicht dieses, wo man in ein existierendes Projekt eingreift. Das heißt, es gibt bereits ein Projekt, das Projekt ist im kritischen Zustand. Man kriegt am Abend ein Anruf, man muss das Projekt übernehmen. Es ist eine harte Deadline, große Pönnale auf dem Projekt und man hat ein bestimmtes Team Setup. Und das ist glaube das Schwierigste. Das habe ich natürlich immer wieder erlebt, dass man kurz bevor das Projekt zu Ende geht, angerufen wird und es heißt, dass man das Project Management unter Kontrolle bringen muss. Und da ist das Wesentliche einfach, dass man schaut, dass man sich aufs Wesentliche konzentriert, die richtigen Punkte identifiziert, die man machen muss. Und das ist auch ein wesentlicher Punkt, den man den Studenten mitgeben sollte oder was ich auch versuch ihenen mitzugeben, dass man sich wirklich in einem Projekt ganz spezifisch klarmacht: Was ist wichtig und was ist noch wichtiger? Dass man die Sachen unterscheidet, weil oft wird dann gesehen, dass man einfach unendlich viele Sachen zu tun hat und man versucht dann alles gleichzeitig zu machen. Das ist ein großer Fehler. Also, dass man wirklich hergeht und ein komplexes Ding unterteil in einzelne Punkte und schaut sukzessive diese Themen abzuarbeiten, dass man unterscheidet zwischen wichtig und sehr wichtig. Aber konkret klar, es ist bei jedem Projekt eigentlich immer wieder eine große Challenge und es macht ja das Projektmanagement aus, dass man gefordert wird und das ist ja der Spaß im Prinzip beim Projektmanagement, dass diese Abenteuer gibt, wenns die nicht geben würde, würde man keine Projektmanager brauchen.
00:17:22
Igor Miladinovic: So die nächste Frage als wir, also ich oder du oder Sigrid, als wir studiert haben. gut, bei der Sigrid bin ich mir nicht so ganz sicher, aber bei uns zwei ganz sicher. Da gab's noch kein Studium zum zum Projektleiter oder Projektmanager. Und was mich interessieren würde wie wird man ein Projektleiter oder Projektleiterin?
00:17:44
Gerhard Schmidmayr: Ich glaubte das ist einfach, wenn man das Interesse hat, Sachen aktiv umzusetzen,dass man Leute mitreißen kann. Motivieren kann, das man schaut das man Teams aufbaut, das man kommunikativ ist, das man lösungsorientiert, ist, wenn man ich glaube die Voraussetzungen hat, dann ergibt sich das vielleicht automatische. Kein spezifisches Wissen. Das ist das Wesentliche. Also dass man gern mit Menschen arbeitet. Das ist das Wesentliche und natürlich kein Problem damit hat, ja im dynamischen Umfeld zu agieren. Ein Projekt ist ja meistens von von der Ressource Situation, oder Zeit erzählt oder auch vom Aufwand nicht ganz konstant, das heißt man hat immer wieder Spitzen in einem Projekt. Und ja, diese Herausforderungen muss man gerne haben, dann ist man glaube ideal aufgehoben in dem einen Projekt. Also wenn man nicht gerne standard Tätigkeiten oder Routine Sachen macht, ist das glaube ich ein guter Weg, wenn man sich ins Projektgeschäft entwickelt.
00:18:43
Sigrid Schefer-Wenzl: Dankeschön! Und unsere letzte Frage an dich: Hast du vielleicht ein Erlebnis aus deinem eigenen Studium, das du mit uns teilen möchtest, das besonders prägend für dich war?
00:18:55
Gerhard Schmidmayr: Ja, ein Punkt ist, also nicht wirklich Projektmanagement, aber ich hatte mal Vorlesung gehabt und bin in die erste Vorlesung gangen. Und mein Professor hat damals gesagt: Haben Sie das Buch schon gekauft und den Name genannt, ISBN Nummer und dann haben wir aufgezeigt wir haben es schon gekauft. Und dann hat er gesagt: Okay, was machen sie dann eigentlich in der Vorlesung? Sie können das Buch lesen und das ist genau das, was ich eigentlich sehr schlecht gefunden habe damals, jetzt, und hab das Buch gelesen und es hat eigentlich keinen Sinn gemacht, in die Vorlesung zu gehen. Aber das ist der Punkt, den ich hier eigentlich ganz anders machen möchte in der Vorlesung. Einfach, dass man versucht oder ich versuch zumindest das Wissen, was ich aufgebaut habe. Oder über die Großprojekte, die ich gemacht habe, dass man das weiter gibt und einfach auf Sachen hinweist, wie so Sachen eigentlich funktionieren. Und nett, jetzt wirklich die pure akademische Lehre vorstellen. Also wirklich Praxis gerecht und einfach aus meiner Erfahrung ein bissl zu plaudern. Ich hab das ich finde ganz wichtig und ich glaube, das ist der Vorteil von der Vorlesung.
00:19:58
Igor Miladinovic: Das ist ein sehr interessantes Erlebnis, danke auch für diese Einblicke in deine Lehrveranstaltung und auch in deine beruflichen Tätigkeiten, unseren Studierenden bzw. unseren Zuhörerinnen und Zuhörer wünschen wir viel Erfolg bei deiner Lehrveranstaltung und bis zum nächsten Mal.
00:20:21
Sigrid Schefer-Wenzl: bis zum nächsten Mal.
00:20:22
Gerhard Schmidmayr: Wiederhören, dankeschön!